Himmel zu stinken. Das seit Tagen nasse und muffige Handtuch birgt auch keine Erfrischung.
Kaffee, endlich Kaffee!
Kaffee, welch eklige Brühe, heiß nicht runter zu bekommen, kalt ungenießbar. Mediziner machen das Koffein für die belebende Wirkung verantwortlich, sicher ist es aber nur der unendliche Ekel vor dem mit verbrannten oder besser gebrannten Bohnen, gefärbten heißem Wasser.
Gestern war noch alles gut. Ja gestern. Gestern habe ich mich noch auf ein herrliches Frühstück, mit saftigem Schinken, weichen Käse und einem Ei, gefreut.
Ja gestern, da war die Welt noch in Ordnung: bei Bier und Zigaretten, bei Pizza und späten Pommes. - Ja gestern!
Aber heute, heute muss ein Marmeladenbrot reichen: Kirsche oder doch Erdbeere? Hauptsache rot und süß!
Das monotone Glucksen, unterbrochen durch ein bösartiges Fauchen, erinnert mich daran, endlich den erlösenden Entkalker zu kaufen. Aber nicht heute, vielleicht morgen oder - wenn die Faulheit mich übermannt - überhaupt nicht. Meine treue Kaffeemaschine, kaffeeverklebt und ungepflegt, hat es unter größten Anstrengungen auch heute wieder geschafft.
Treue Kaffeemaschine, kämpfst klaglos jeden Tag deinen kleinen Krieg und wirst doch nie siegen, wirst nie den Genuss des Gewinnens ernten und nie den Lorbeerkranz des Siegers tragen. Arme kleine Kaffeemaschine.
Ich wusste es doch, der Kaffee ist zu heiß! Verdammte schwarze Brühe!!!
Die erste Marlboro schmeckt widerlich, aber vertreibt die Zeit, bis der Kaffee genießbar wird.
Rauchen aufhören. Ja natürlich, aber nicht jetzt. Nicht jetzt, nachdem der widerliche Geschmack nach Tod und Verwesung, Pommes und Bier in meinem geschwollenen Mund endlich verschwindet und das Nikotin seine Wirkung entfaltet.
Marlboro, der Geschmack von Freiheit und Abenteuer.
Ja, Freiheit. Ich nehme mir die Freiheit und entscheide mich gegen das so aufwendig zu bestreichende Marmeladenbrot; Butter oder Margarine habe ich sowieso wieder vergessen einzukaufen und entscheide mich für eine zweite Marlboro.
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