Jetzt ist der Kaffee kalt, ungenießbar: als hätte ich es gewusst! Diese garstige braune Brühe, will mich wie jeden Morgen triezen.
Der Weg in den Ausguss ist unausweichlich. Ein unanständiges Gurgeln und Glucksen in meinem Spülbecken, das seit Jahren keinen Glanz mehr kennt, beendet ein erst so junges Kaffeeleben.
Ein Kaffeeleben wird durch Glucksen geboren und durch Glucksen beendet!
Eigentlich ein ganz vernünftiger Kreislauf.
Finde Ich heute einen Parkplatz? Bestimmt nicht, es ist schon 8:15 Uhr.
Freiheit und Abenteuer, wer hat sich den Slogan wohl ausgedacht?
Sicher ein hochbezahlter Werbeprofi mit nach dem neuesten Trend gestylten und gegelten, tief schwarz gefärbten Haaren.
Ob der auch täglich eine Stunde auf Parkplatzsuche ist? Eher stellt er seinen Porsche wohl auf einen eigenen Parkplatz, gekrönt durch eine weiße Tafel mit dem Kennzeichen des ach so edlen Fahrzeuges. Dann schmettert er dem Pförtner ein überhebliches »Ich grüße Sie!« zu, versteckt sich möglichst schnell im nächsten Fahrstuhl, um die Reste, unter seinen ansonsten makellos manikürten Fingernägeln mit den Schneidezähnen, zu beseitigen und mit deutlicher Freude in die Ecke zu spucken.
Ein Mann, der sich in letzter Sekunde bis sich die Aufzugtüren öffnen schnell den auf Maßanzug getrimmten Anzug, der doch nur von der Stange ist, glatt streicht und jedem einen Vortrag über die ausgezeichnete Qualität hält: »So eine Qualität gibt es bei uns gar nicht und Falten kennt so ein Material sowieso nicht!«, während er sich im Spiegel betrachtet.
Egal, es ist 8:20 Uhr. Ich muss los.
Im Lift empfängt mich der vertraute Geruch nach Schweiß, Parfüm und nassen Hundehaaren. Warum müssen nasse Hunde eigentlich immer so stinken? Nasse Katzen stinken doch auch nicht.
Mir ist flau, ich hätte doch frühstücken sollen!
Der grüne Knopf mit dem unverkennbaren Lüftersymbol grinst mich an: »Drück mich, drück mich!«, aber ein merklicher Ruck zeigt mir an, dass die Tiefgarage erreicht ist.
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