Die Aufzugtüren gleiten, wie durch wundersame Magie, mit einem leichten Summen zurück.
Endlich, der befreiende kühle Geruch nach Gummi, Benzin und Abgase. Ich atme tief durch. Wenigstens nicht mehr der nasse Hundegeruch und das süße Parfüm meiner Nachbarin, die heute scheinbar wieder ein Bad in der süßen Gemeinheit genommen hat.
Endlich frei!
Wie immer, das vertraute Bild, Auto an Auto, jedes der Stolz seines Besitzers und doch nur rostende Statussymbole: »Freiheit und Abenteuer.«
Und doch, heute ist etwas anders, oder ich bin anders!
Endlose Reihen stolzer Automobile. Warum steht gerade mein Stolz am Ende der Tiefgarage? Ja ich erinnere mich an die Worte des Maklers. »Wenn sie den hinteren Platz neben der Gitterbox des Hausmeisters nehmen, kann ich ihnen noch etwas nachlassen.«
Jetzt! Da: endlich, mein Stolz: mein Daimler!
Mir ist übel, unendlich übel. Die Leere in meinem Magen bläht sich zu einem Inferno gigantischen Ausmaßes auf.
Nie wieder Alkohol, nie wieder!
Wie groß kann so ein Magen eigentlich werden? Wie ein Handball, ein Fußball, oder noch größer?
Mein Gott, mein Magen kann diesem Druck nicht mehr lang standhalten. Der Brechreiz wird übermächtig.
Oh Gott, die Stoßstange, nicht auf die Stoßstange, das herrliche Stück Chrom, nicht auf meinen Daimler, nicht auf meinen ganzen Stolz.
Zu spät, das Überdruckventil ist gebrochen.
Dieses Fassungsvermögen ist nicht zu begreifen. Unglaublich! Nach zehn Stunden im Magen grinsen mir immer noch riesige Pizzastücke entgegen, oder sind es nur die Oliven? Auch die Erdnüsse scheinen die langen Stunden der Verdauung unbeschadet überstanden zu haben. Wie kleine Schiffchen treiben die Hälften in einem See aus Erbrochenem.
Endlich lässt der Druck nach.
Ein Geräusch, ein bekanntes Geräusch, das schlimmste Summen, das ich mir jetzt vorstellen könnte, lässt mich erstarren. Der Lift, der verdammte Lift.
Mein Gott, die Türen öffnen sich schon.
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