Mit weiteren Anstrengungen in der Stille doch noch ein Geräusch wahrzunehmen, falle ich in einen unruhigen, durch wirre Phantasien immer wieder unterbrochenen, wenig erholsamen Schlaf.
Der neue Morgen begrüßt mich mit einem hellen Strahlen. Das Licht ist mein Befreier, mein Retter, nichts Schöneres könnte ich mir nach der schwarzen, nicht enden wollenden Nacht vorstellen.
Die warmen Strahlen der Sonne pflegen meine gedehnten Sehnen und Gelenke und allmählich schafft es mein starrer, leicht unterkühlter Körper sich von den nächtlichen Strapazen zu befreien und ich bewege mich ein paar Schritte Richtung Wasser.
Heute fällt mir das tägliche Bad im See schwer und ich überlege schon die Erfrischung ausfallen zu lassen.
Nach den ersten Schwimmzügen ist dieser Gedanke vergessen: Zug um Zug erholt sich mein Körper, die Gedanken befreien sich von den Fesseln der durchwachten Nacht und das Gefühl der Freiheit und Zufriedenheit scheint alles zu beherrschen.
Wieder zurück am Ufer, nach meinem obligatorischen Beerenfrühstück, wage ich einen neuen Versuch meine Situation zu analysieren. Ich muss einfach wissen, was hier vorgeht!
Jeder Tag und jeder Morgen ist gleich. Bis auf wenige Kleinigkeiten gleicht ein Tag dem anderen; ich weiß nicht einmal mehr, wie viele Tage ich bereits durch dieses seltsame Land wandere.
Geht es mir wie Bill Murray im Film "Und täglich grüßt das Murmeltier"? Ich habe den Film bestimmt hunderte Male auf Video gesehen, na ja, wahrscheinlich doch nur zehn oder fünfzehn Mal.
Geht es auch mir so? Drehe auch ich mich im Kreis und ein und der selbe Tag, beginnt täglich neu? Bin ich dazu verdammt oder ausersehen, täglich im See zu baden und mich für immer von den immer gleichen Beeren zu ernähren?
Es stimmt, jeder Morgen ist gleich, jeder Tag ist gleich. Aber er ist nicht der selbe.
In den Anfängen der Filmkunst - ohne Blue Box, Videoleinwand und digitaler Nacharbeit am Computer, noch tonlos und in schwarzweiß - erfanden ideenreiche Filmemacher den einfachen, wie effektvollen Trick im Studio einen fahrenden Zug in realistischer Bewegung darzustellen.
Eine detailgetreu bemalte Leinwand wurde endlos am Fenster abgespult. Somit hatte der Zuschauer den Eindruck von vorbeirasenden
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