Aber was, wenn ich bereits tot bin? Wenn dies hier, das ewige Leben ist. Mein Gott, was soll ich nur tun?
Hilf mir Gott, bitte hilf mir!
Wut und Verzweiflung übermannen mich. Bis zur völligen Erschöpfung schlage ich wie ein Verrückter mit meinen Fäusten auf den blanken Boden ein. Außer Atem, von Tränen geschüttelt sinke ich erschöpft und niedergeschlagen in den immer gleichen warmen gelben Sand.
Auch in der nächsten Nacht plagen mich Horrorfantasien und Panikattacken. In endloser Trauer im Meer des Selbstmitleides ertrinkend, den Morgen herbeisehnend, wälze ich mich durch die nicht enden wollende Nacht.
Ich zähle die Tage nicht mehr, fürchte mich nur noch vor den Nächten, wache bis zum Morgen und verstecke mich vor der nächsten Nacht.
Nach Tagen der Lethargie trifft mich der Blitz der Realität. Die Beeren, sie sind weg, wachsen nicht mehr nach! Jetzt muss ich verhungern.
Das Ende der Wanderschaft ist gekommen.
Diese Erkenntnis löscht, wie eine eiskalte Dusche nach einem heißen Saunagang, jede Depression. Ich bin hell wach.
Ich will überleben, nicht sterben, nicht in dieser endlosen Kulisse, muss zurück zum letzten Lagerplatz, muss ihn finden, muss neue Früchte finden, muss muss muss...
Ich bade ausgiebig und sortiere meine spärliche Ausrüstung. Am Abend von meiner Wanderung zurück schlafe ich, zu meiner eigenen Verwunderung, ruhig und ohne Depressionen ein. Meine letzten Gedanken vor dem Einschlafen sind: Ich lebe, werde überleben, werde in mein Leben zurückkehren, werde diese Welt verlassen.
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