Ich versuche mich zu konzentrieren, versuche ruhiger zu werden, spreche mit dem Pferd, spreche mit Jalas.
Ja, es ist Jalas, mein geliebter Jalas, dem ich vor Jahren geholfen habe auf die Welt zu kommen.
Stopp, Stopp, was geschieht hier? Ich war noch nie bei der Geburt eines Pferdes dabei. Ich kenne auch keinen Jalas. Träume ich schon wieder? Aber ich kenne das Pferd!
Jetzt erkennt auch Jalas mich. Sein zärtliches Schnauben und das zärtliche Stupsen mit seinem Kopf in meine Rippen...
Ja, Jalas hat mich auch erkannt und ich bin froh darüber, meinen alten Freund wieder zu haben.
Ohne Probleme, mit größter Selbstverständlichkeit, steige ich auf. Das Gefühl auf seinem starken Rücken zu sitzen ist überwältigend. Mit Mühe drücke ich eine Träne weg, dann preschen wir los, durch das Tal, in Richtung Spitze des gewaltigen Heeres.
Die weitausladenden Königsbanner weisen uns den Weg und nach nur wenigen Minuten ereiche ich König Aldara, der mich freudig, aber auch mit stolzem Blick begrüßt.
»Wie Ihr seht, Lord Geward, habe ich die Bergvölker aus dem Westen endlich davon überzeugen können, dass auch sie jederzeit das Schicksal von Konys treffen könnte und nur wir gemeinsam die Mitländer aus unserem Land für immer vertreiben können. König Barusy, der seit einem Jahr auch die Bergvölker befehligt, hat mir weitere zweihundert Bogenschützen, achtzig ausgebildete Kriegspferde und dreihundert Packmulis zugesagt. Er selbst wird sich mit sechzig Berittenen an der Grenze zu Konys mit uns treffen.«
Ich nicke zustimmend, obwohl ich nicht begreife, worüber König Aldara spricht.
»Ich habe heute Morgen einen Boten zu ihm gesandt, der ihm die Nachricht Eurer Rückkehr bei bester Gesundheit mitteilt. Ich bin sicher, er wird mit der Nachricht - mein oberster Kriegsherr lebt - weitere Gefolgsleute in den unzähligen Bergtälern für unsere Sache gewinnen können!«, strahlt er.
Ein Reiter schießt mit scharfem Galopp auf uns zu und teilt mit: »Alles ist zum Aufbruch bereit!«
König Aldara gibt mit einer knappen Kopfbewegung den Befehl und der riesige Tross setzt sich in Bewegung. Es ist erstaunlich, wie das Fußvolk mit dem Tempo der Pferde mithält.
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