Das verdammte Gras verursacht einen Lärm, der mir in den Ohren dröhnt. Hoffentlich bilde ich mir das nur ein! Noch vorsichtiger schleiche ich weiter.
Jetzt bin ich am Ziel, bin in der optimalen Entfernung.
Die beiden Gefährte stehen perfekt, fünfzig Meter von mir weg, parallel zu mir, nebeneinander.
Ich bereite meine Ausrüstung vor und konzentriere mich ausschließlich auf meine Aufgabe, will nicht mehr denken, will keine Folgen mehr berücksichtigen, will keine Zeit mehr verlieren, will es nur hinter mich bringen.
Ich atme aus, atme ein, dann drücke ich ab.
Ein Zischen reißt mich aus meiner Konzentration. Zu spät denke ich daran meinen Kopf wegzudrehen. Der heiße Feuerstrahl verbrennt mir Augenbrauen und Teile meiner Haare. Realisieren werde ich das erst später.
Jetzt erschüttert ein unglaublicher Knall, gefolgt von unzähligen Explosionen die Nacht, die sich augenblicklich taghell erleuchtet.
Ich höre Männer, teils im Todeskampf teils um Orientierung bemüht, wild durcheinander schreien und sehe sie mit abgerissenen Gliedmaßen in wilder Panik ziellos durch die Gegend laufen oder Kriechen.
Nein, diese Waffe ist keine saubere Waffe.
Ich möchte mich wegdrehen, möchte das Gräuel unten im Tal nicht sehen, aber ich bin wie gelähmt. Gebannt muss ich immer noch hinab sehen, muss jedes Detail sehen. Muss... muss, auch wenn ich nicht will.
Immer noch gewaltigere Explosionen vernichten jedes Leben dort unten.
Eine gewaltige Welle aus Feuer und Hitze, die langsam, aber unaufhaltsam zu mir herauf zieht, überfällt mich im Gesicht, wie ein Topf siedendes Wasser.
Immer noch laufen einige wenige Männer wie brennende Fackeln, in wilder Panik, um Hilfe schreiend, durcheinander.
Mein Gott, beende dieses Horrorspiel. Hilf mir, Gott!
Immer noch kann ich meine Augen nicht von diesem entsetzlichen Grauen wenden.
Tod, Feuer und immer neues Leiden.
Dann sehe ich das unfassbare...
Die andauernden Druckwellen der schweren Detonationen, lösen gegenüber einen Murenabgang aus.
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